Wer sich nicht mehr wundern kann, der ist seelisch bereits tot.

Albert Einstein

DIE IDEE

Trotz vieler erfolgreicher eigener Ausstellungsprojekte weckt der boomende Kunstmarkt und vor allem die zunehmende Kommerzialisierung der Kunst bei Hans-Jürgen und Helga Müller das Bedürfnis nach einer nachhaltigen, ethisch orientierten Zukunftsperspektive, in der Kunst und Ästhetik zu ihrer eigentlichen  Bedeutung zurückfinden sollen.

Im Mittelpunkt steht für sie die Frage, wie die wirklichen Entscheidungsträger*innen einer Gesellschaft – Politiker*innen, Expert*innen von Beratungsgremien und Vorständ*innen / Geschäftsführer*innen von Unternehmen – in ihrer Arbeit erreicht werden könnten, um die zentrale Bedeutung künstlerischer Kreativität für jede Art von Gestaltung der Zukunft zu erkennen, an einer solchen gesellschaftlichen Veränderung mitzuwirken, um schließlich selbst davon zu profitieren.

Sie entwerfen dafür die Vision eines Ortes gelebter Einheit von Natur, Kultur, Kunst, Philosophie und politischer Reflexion, wo Menschen, inspiriert durch das Erlebnis dieses in künstlerischem Geist erschaffenen Raums, mit einander arbeiten, um auf neue Ideen für zukünftige, nachhaltige Entwicklungen zu kommen, mit zu entscheiden und sie dann auf den Weg zu bringen.

1984 wird das Projekt „Atlantis – Akademie auf Zeit für Kultur, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft“ geboren und ab 1985 in zahlreichen Vorträgen, Vorentwürfen und Präsentationen (u.a. auf der documenta IX, 1992) der Öffentlichkeit vorgestellt. Helga und Hans-Jürgen Müller planen diese „Stadt der Zukunft“ als Geschenk an die Gesellschaft zum Jahrtausendwechsel 2000/2001.

Einige architektonische Entwürfe, u.a. von Léon Krier (1985) und Frei Otto (1989) werden verworfen, und ab 1993 beginnt die Realisierung der Idee im Südwesten Teneriffas unter dem neuen Namen MARIPOSA. – Diesmal ohne feste Pläne, aber inspiriert vom jeweiligen spiritus loci.

Der Name des Kulturparks MARIPOSA (spanisch für „Schmetterling“) steht dabei exemplarisch für die Transformationskraft dieses Ortes – vergleichbar der These von Edward Lorenz in seiner Chaostheorie. Der amerikanische Meteorologe und „Vater der Chaostheorie“  hat unser Weltbild ebenso revolutioniert wie Albert Einstein oder Max Planck: Er entdeckte, dass ein Schmetterling, der in Shanghai mit seinen Flügeln wippt, damit theoretisch einen gewaltigen Wirbelsturm in New York auslösen könnte.

Gemeinsam mit über 80 Künstler*innen aus aller Welt gestalten Hans-Jürgen und Helga Müller im Laufe der nächsten zwanzig Jahre den Kulturpark MARIPOSA auf Teneriffa. Durch die Kreativität der Beteiligten entsteht eine einmalige hinreißende Anlage mit Kunstwerken, Wegen, Plätzen, Räumen und individuellen Übernachtungsmöglichkeiten.

Im Jahr 2000 findet das erste einer Reihe so genannter MARIPOSIEN® statt, in dessen Rahmen Vertreter*innen von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft unter dem Titel „Macht und Einfluss – Synergien wagen“ über Zukunftsfragen für die Stadt Essen diskutieren und ein wegweisendes urbanes Projekt auf den Weg bringen.

Anliegen dieser MARIPOSIEN® ist seither die interdisziplinäre Begegnung von Menschen in verantwortungsvollen gesellschaftlichen Positionen, die – angeregt durch die Begegnung mit Kunst, mit Künstlern und Querdenkern und mit der Schönheit des Ortes – neue, kreative Denkweisen erproben, um sie am Ort ihrer Tätigkeit fruchtbringend ein- und umzusetzen. 

2006 gründet das Paar die „Bildungsoffensive MARIPOSA“, in deren Rahmen bis 2016 Jugend-, Lehrer- sowie Akademische Bildungs-MARIPOSIEN® für Lehrende und Lernende verschiedener Universitäten und Bildungseinrichtungen durchgeführt werden. Ziel ist die nachhaltige Entwicklung neuer ganzheitlicher Bildungskonzepte. Eine Publikation über die Ergebnisse dieses Projekts ist in Arbeit.

Darüber hinaus wird MARIPOSA Gastgeber für Tagungen, Meetings, Workshops aller Art von Institutionen, Unternehmen oder Beratungsunternehmen. 

Nach dem Tod von Hans-Jürgen Müller im Jahr 2009 entwickelt  seine Frau Helga Müller MARIPOSA bis heute  weiter und veranstaltete in den letzten Jahren zahlreiche MARIPOSIEN®.